Die Geschichte der Thüringer Kirmes und die Hochzeit in vergangenen Zeiten
Die Geschichte der Thüringer Kirmes
Besonders in den ländlichen Regionen ist die Kirmes seit mehreren Jahrhunderten das bekannteste und am meist verbreitete Volksfest in Deutschland. Es wird angenommen,
dass die Kirmes schon zu vorchristlicher Zeit als Herbstfest gefeiert wurde. Dieses Fest bildete den Abschluss der Kornernte und der Weidezeit für das Vieh und wurde mit kultischen Feiern und
Volksversammlungen begangen. Nach der Christianisierung Thüringens im 7. und 8. Jahrhundert feierte man jährlich das Datum der Kirchweih mit einem besonders festlichen Gottesdienst. Vielerorts waren
damit auch Vieh-, Zwiebel- und Jahrmärkte rund um die Kirche verbunden. Deshalb sprach man auch von Kirchweihmesse oder Kirchmeß.
Kirchweihfest und Kirmes
Im Herbst werden häufig Kirchweihfeste, oft im Zusammenhang mit der Ernte gefeiert. Viele dieser Feste
hatten keinen guten Ruf, nicht nur Alkohol, sondern auch Raufereien stellen den Festcharakter in Frage. Da die Kirchweihfeste oft eine Woche dauerten, legte Joseph II. die Kirmestage auf das dritte
Oktoberwochenende zusammen. Im Herbst liegen auch die Weihetage wichtiger römischer Kirchen, die Lateranbasilika am 9. November, St. Peter am 18. Novem¬ber, St. Paul vor den Mauern ebenfalls 18.
November, S. Maria Maggiore am 5. August.
Der Weihetag einer Kirche wurde schon früh begangen, so bereits im 4. Jahrhundert der Weihetag der Auferstehungskirche in Jerusalem. Oft leiten sich Heiligenfeste vom Weihetag einer dem Heiligen
geweihten Kirche her. Weihetage der römischen Kirchen wurden zu allgemeinen Festtagen.
Neben dem Tag der Kirchweih spielt der Gedenktag des Kirchenpatrons eine große Rolle. Der Zusammenhang ist sehr alt. Gottesdienste wurden an Gräbern der Märtyrer gefeiert, später wurden Reliquien von
Heiligen in den Altar eingelassen.
Ist die Kirche nicht einem Heiligen, sondern dem "Kreuz Christi", dem "Herzen Jesu", der "Heiligen Dreifaltigkeit" geweiht, wird das Patronatsfest an dem jeweiligen Festtag begangen.
Eine andere Wurzel von Festen ist die Verbindung von Märkten und kirchlichen Feiern. Zu Beginn von Märkten wurden Messen gefeiert. Der Gedenktag einer Kirchweihe ist ohne die Feier einer Messe nicht
vorstellbar. Auf die Verbindung mit dem Gottesdienst deutet noch heute die Verwendung des Wortes Messe für Ausstellungen hin. Kirmes leitet sich ab von Kirchmesse. Die Märkte waren oft terminlich mit
einem Heiligenfest verbunden. So die Herbstmärkte an Martin, 11.November, Katharina 25.11. und auch noch Nikolaus 6.12.
Unterschiedliche Namen, Kirmes, Kirchweih, Kirchtag, Kirbe werden in den verschiede¬nen Gegenden für die Festtage bzw. für die Festwoche gebraucht. Zur Kirmes gehören Tanz, Spiele, Musik- und
Theaterdarbietungen. Waren diese Volksfeste anfänglich mit dem Kirchweihtag verbunden, so verlor sich dieser Zusammenhang. Da die Feste nicht selten durch gelockerte Sitten, durch große Mahlzeiten,
Alkoholgenuß und anschlie-ßende Raufereien gekennzeichnet waren, gab es von seiten der Kirche die Tendenz, das Patronatsfest von dem Volksfest zu trennen. Die Volksfeste wurden dann mit Ernte- und
Schützenfesten verbunden und liegen meist im Spätsommer bzw. Herbst.
Der Kirchweih- bzw. Patronatstag hat, wo er im Jahresrhythmus einer Gemeinde eine Rolle spielt, jeweils ein eigenes Brauchtum, das regional verschieden ist. Die Funktion der Kirmes, des Volksfestes,
ist vor allem in städtischen Regionen auf das Pfarrfest übergegangen.
Der Zeitpunkt
Das bäuerliche Arbeitsjahr ging zu Ende; die Ernte war größtenteils eingebracht. Das Vieh von den Weiden war
wieder in den Ställen. Es wurde geschlachtet, so dass die Wurst-und Vorratskammern zu dieser Zeit gut gefüllt waren. Es war die rechte Zeit, um Feste zu feiern!
Die Bräuche
Die Thüringer Landbevölkerung nutzte schon immer gern die Kirmes, um ausgiebig und ausgelassen zu feiern.
Die Kirmes wurde neben den kirchlichen Feiertagen zum größten und bedeutendsten Fest. Zur Thüringer Kirmes gehörten schon immer Geselligkeit, Tanz, verschiedene Spiele und reichlich Essen und
Trinken. Dabei entwickelten sich Sitten und Gebräuche, die sich zum Teil bis in unsere heutige Zeit erhalten haben. Vor der Kirmes wurde das ganze Haus geputzt und tagelang gekocht und gebacken,
nicht zuletzt um alle zu erwartenden Gäste reichlich bewirten zu können.
Zur Kirmes war es üblich, dass sich die Verwandten und Bekannten, auch aus anderen Ortschaften, besuchten. Da die Kirmestermine auch bei relativ nah zusammen liegenden Orten unterschiedlich lagen,
ergab sich durch die Kirmesfeiern oft die Gelegenheit, verwandtschaftliche Beziehungen und die Geselligkeit zu pflegen.
Die Mode
Die Kirmes war aber auch ein Anlass dafür, dass die Frauen und Mädchen ein neues Kleid bekamen bzw. in
schlechteren Zeiten ein älteres umgearbeitet oder mit neuem Beiwerk versehen wurde. Dementsprechend gab es zu keiner Zeit eine traditionelle Kirmesbekleidung der Frauen, sondern diese spiegelten
immer den jeweiligen Zeitgeschmack und die Modeauffassung wieder. In manchen Regionen bildete sich jedoch die Tradition einer Trachtenmode heraus. Entsprechend der Kirmesbekleidung der Frauen haben
sich die Burschen angepasst und trugen dazu festliche Anzüge.
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Hochzeit im Wandel der Zeit
Heirat und Eheschließung spielen seit Jahrtausenden eine Rolle im Leben der Menschen. Sie waren und sind zu allen Zeiten und bei allen
Völkern ein besonderes Ereignis für Braut, Bräutigam sowie die unmittelbar und mittelbar betroffene Verwandtschaft. Die Eheschließung stellte früher vorwiegend einen wirtschaftlich begründeten
Rechtsvertrag dar. Nach der Brautwerbung und der Einigung über die Bedingungen, den Preis und den Hochzeitstermin, folgte die Vermählung im Kreise beider Sippen, aus denen Braut und Bräutigam
stammten.
In "Meier Helmbrecht" hat 1270 Wernher der Gartenaere ein Eheschließungsgespräch geschildert. Zum Abschluss der Vermählungszeremonie heißt es da, dass der Bräutigam der Braut auf den Fuß tritt. Das
deutet auf Besitzergreifung einer Sache hin und macht den Rechtscharakter der Handlung sichtbar. Es handelte sich in dieser Epoche nicht vordergründig um Neigungsehen, sondern um nüchterne
Wirtschaftsverträge zwischen zwei Sippen. Damals war die Braut kaum mehr als eine Sache für die männlichen Sippenangehörigen.
In der agrarischen Gesellschaft heiratete man meistens im Dorf. Es ging darum, innerhalb dieses Raumes besitzgleiche Heiratskandidaten zu finden. Wenn dieses Besitzprestige im Heimatdorf nicht zu
befriedigen war, suchten reiche Bauern in Nachbardörfern nach einem passenden Ehegatten. Das war die Ausnahme und die Überschreitung der Norm musste mit Geldstrafen gebüßt werden. Das kam im Brauch
der Wegsperre zum Ausdruck.
Bei diesen Brautwahlstrategien spielt das Gesetz der Gegenseitigkeit eine wesentliche Rolle. Dazu begleitet der Güteraustausch als gemeinsame Basis aller Modalitäten der Institution Ehe und sichert
die Austauschregeln - die Vorherrschaft des Sozialen und Kulturellen über das Biologische und Natürliche. Es gab Fälle, in denen Bruder und Schwester einer Familie, die Schwester und den Bruder einer
anderen Familie mit gleicher Besitzgröße heirateten. Dadurch wollte man den gemeinsamen Machtbereich vergrößern. Milder Hochzeit wurden also neue Verwandtschaftsbeziehungen geknüpft und eine
Besitzhäufung vorgenommen. Dabei spielten die beiden betroffenen Personen als Individuen die geringste Rolle.
Kirchliche Eheschließung
Im 10. Jahrhundert begann die christliche Kirche damit, die alte Ordnung abzubauen. Sie setzte der ständischen Ebenbürtigkeit die
Forderung nach der Gleichheit des Glaubens entgegen. Als Eheideal sollten Monogamie und Treue gelten. Diese Forderungen setzten einen Wandel des Denkens voraus und konnten erst nach und nach
realisiert werden. Das 4. Laterankonzil erließ im Jahre 1215 Ehe-Gesetze.
Im Verlauf des Mittelalters änderte sich die rechtliche Form der Eheschließung. Die kirchliche Segnung der Ehe erhielt gegenüber den weltlichen Akten ein immer größeres Gewicht. Die Trauungshandlung
verlagerte sich vor die Kirchenpforte in Gegenwart eines Geistlichen, der sie mit seinem Segen beschloss. Anschließend folgte die Brautmesse. Die Trauung durch einen Geistlichen wurde schließlich im
Mittelalter zur typischen Form der Eheschließung. In Luthers "Traubüchlein" (1529) ist ebenfalls eine Zweiteilung vorgeschrieben: erstens das Zusammensprechen der Brautleute vor der Kirche und
zweitens ihre Segnung in der Kirche. Der gesamte Trauungsakt wurde erst im 16. Jahrhundert in die Kirche verlegt. Die vorhergehende Verlobung, seit vorchristlicher Zeit als bindendes Eheversprechen
bewertet, verlor dadurch an Bedeutung. Das führte hier und da zu Rechtsunsicherheit. Die somit entstandenen Probleme wurden später in Hochzeitsbräuchen und Hochzeitsspielen über verlassene oder
falsche Bräute dargestellt.
Auf dem Tridentiner Konzil von 1563 erhielt die kirchliche Handlung den Rechtssinn der eigentlichen Eheschließung, zu der zwei Zeugen hinzugezogen wurden. Die weltliche Verlobung und die kirchliche
Trauung verschmolzen zu einem eheschließenden Vorgang nach geistlichem Recht. Danach galt die Verlobung als rechtskräftiges Eheversprechen und die Trauung nur als Vollzugshandlung. Eine
protestantische Trauung gibt es erst seit dem 18. Jahrhundert.
Eheverträge:
"Ehelige Heyraths Beredung" oder "Heyraths Verschreibung" wie die schriftlich vor Zeugen abgeschlossenen Verträge genannt wurden, gab es
noch im gleichen Jahrhundert.
Der Text eines solchen Vertrages aus dem Jahre 1736 lautet:
"Im Namen der Allerheyligster Dreyfaltigkeit. Amen
It Heut zu Endt gesetztem Dato zu Höchster Ehren Gottes, aufferbauung Christ=Katholischer Kirch, pflantzung Menschlichen Geschlechts, Eine Ehelige Heyraths Beredung Tractirt Eingang und Beschlossen worden, mit Bewilligung beyderseits anverwant, zwischen weylandder Ehr- und achtbaren Henrichen Pitzen u Gertrud Eheleuth Eheliger Sohn Nicolaus als Hochzeiter an Einem unddan des Ehr- undt achtbaren Joesn schmähten Getruden Sehlig Eheleut Ehelige Tochter Margareth als Hochzeiterin am anderen, deren dan Eins dem anderen die Ehe angelobt mit Nachfolgenden Puncten Erstlich der Heyrathsgaaben Halben, setz des Hochzeiters Mutter Gertrud ihrem Sohn Nidaß an Ackerland! zu Rodder au ff der Blicken under anna krämers 1 1/2 M. undt oben auff dem rosengeltig under Joes Honerbach 1/2 M. l(tem) auff dem Wäsem 1/2 Morg under dem weg. l(tem) oben dem Eselerwegs under schäf-fer Tones 1/2 M. l(tem) auff der Limpach über Joes Hoffelts 1 1/2 M.
Zweitens an Hewwacks In gutig Helt in dem obersten Sohr und in der lauffenbacher spitz Zusammen ein Kahr Hews.
3tens an Korn 1 Malter Korn und 1 Malter Haber,
4tens an Viehe ein Kühe, l(tem) einen Tagschaff (5 bis 7 Schafe)
Fünfftens setz der Hochzeiterin Vatter seiner Tochter Margreth an Heyrathsgaaben wie folt Erstlich an Ackerland auff der rummeis Kaulen über Peter Tempel daß gantz feit. l(tem) auf Etzenbach Hinden am busch über friny Jüngling daß feit, l(tem) Erffenhart hinden oder Santzen peters Erben daß gantz feit. Zweitens an Hewwacks, in der Kispich wisen über Jois f rings ein Kar Hews, 3tens an fruchten 1 Malter Korn, undt 1 Malter Haber
4tens an Viehe ein Kühe und einen Tagschaff (fünf bis sieben Schafe) Femer und von Sach wäre daß eins dem anderen binnen Jahr und Tag mit Todt soll abgehen setz der Hochzeiter Neben Kist undt Kleider an bahrem gelt 10 Rth. Hiergegen setz die Hochzeiten n in jetzigem fall neben Kist und Kleider an bahrem gelt 5 Rth.
Also gescheh und Verhandelt, undt seindt vor Zeugen und Hilligsleuth
HerzuBerufen an Hochzeiters seyten sein Schwager Joes CIeßgens, undt Nidaß Krämer als ohm, undt, von Hoch-zeiterin seyten Ihr Vatter Johan schmähten, undt ihr Bruder Nidaß. Welche aber schreiben
Erfahren Haben ihre Nahmen selbst Herzu gesetz, Mich underschnebener aber Herzu ersucht selbiges auffs Papeir zu setzen, so gern gethan ohne mein Nachtheil so geschehen den 26. Januir
1736
Joes CIeßgens Vor mich
Und Nidaß Krämer
Johan schmalen Nidaß
Schmalen Johannes Jüngling
Heyraths Verschreibung wir binnen zu rsch (Reifferscheid)."
Zivilehen wurden in Frankreich während der Französischen Revolution eingeführt und später durch den Code dvil obligatorisch. In
Deutschland beschlossen einzelne Länder die Zivilehe im 19. Jahrhundert. Für das Deutsche Reich erhielt sie am 1. Januar 1876 Gültigkeit.
In den Städten bestimmten im späten Mittelalter und später die Zünfte das wirtschaftliche Leben. In diesen Produktions- und
Verkaufsunternehmen hatten auch die Frauen ihren festen Platz, und die Kinder wuchsen nach und nach lernend in ihre Aufgaben hinein.
Im bäuerlichen Bereich war die Familie besonders als Produktionsgemeinschaft ausgeprägt. Das Haus war nicht nur Wohnung, es bot auch Recht und Schutz denen, die darin wohnten. Bis heute hat sich in
diesem Zusammenhang der Rechtsbegriff "Hausfriedensbruch" erhalten. Die Größe des Familienbesitzes bestimmte den Rang im Dorfleben. Von ihm war es abhängig, welchen Umgang man pflegte, wen man
heiraten durfte oder sollte. Die Kinder lernten durch Zuschauen und Mittun diese Verhaltensweisen und wuchsen so in ihre spätere Rolle im Dorf hinein. Reste solcher Verhaltensweisen haben sich bis in
die heutige Zeit erhalten. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß auf dem Lande die Entwicklung regional sehr unterschiedlich verlief, und zwar entsprechend den Formen, zu denen sich die
Landbewirtschaftung entwickelte. Es entstanden Anerbenrecht und Realteilung, wodurch die Familienverhältnisse entscheidend beeinflusst wurden. Wenn nur ein Sohn heiraten durfte, hatten seine
Geschwister das Nachsehen. Sie konnten ins Kloster gehen oder als Onkel beziehungsweise Tante auf dem Hofe bleiben. Der Hoferbe verpflichtete sich gegenüber den Erblassern zur Bereitstellung des
sogenannten Altenteils oder Aushalts. Die Altenteiler hatten freie Wohnung und erhielten den Ertrag von bestimmten Betriebsflächen. Das führte in manchen Fällen zu Schwierigkeiten und Reibereien.
Deshalb sagt ein altes Sprichwort: Man soll sich nicht eher ausziehen (vererben), bis man sich schlafen legt (stirbt). Ein Altenteiler, der Schwierigkeiten mit seiner Schwiegertochter hatte, erhielt
von einem Advokaten einen guten Rat, der ihm den Rest seines Lebens zugute kam. Er erhielt einen Zettel, den er auftragsgemäß in seiner Anzugtasche stecken ließ. Und siehe da, nachdem der Anzug von
der Schwiegertochter ausgebürstet war und die Schwiegertochter dabei den Zettel entdeckt und gelesen hatte, wurde er vorzüglich behandelt. Es fehlte ihm an nichts mehr. Erst nach dem Tode des Alten
erkannte die Schwiegertochter, dass sie auf den Leim gegangen war. Das auf dem Zettel angegebene' Guthaben auf der Bank existierte gar nicht. Es gab also nichts zu erben.
Zu Anfang dieses Jahhunderts In den zwanziger Jahren kam
nach
heiratete die Brau noch im und nach das weiße Brautkleid in
schwarzen Kleid: Mode:
Hochzeit Osterspay, Hochzeit Nett,
Müsch, 1912 Wershofen, 1929
Hochzeitsbräuche
Um die Hochzeit ranken sich zahlreiche Vorschriften und Bräuche. Der Hochzeit ging früher die Heilig, Hillich oder der Handstreich
voraus. Die Hillich, heute noch auf dem Lande üblich, nennt man in der Stadt und bereits heute hier und da auch auf dem Lande Polterabend. Die Brautleute nehmen Abschied vom "Junggesellenleben". Nach
dem Beschluss zu heiraten, erhielt die Braut vom Bräutigam früher das "Handgeld". Dieser Heller, Solidus und Denarius genannt, war das Zeichen der Vereinbarung. Die Hillich fand damals stets samstags
abends statt. Freunde und Verwandte wurden dazu eingeladen. Sie erhielten ein Abendessen. Die Entscheidung, ob im Hause der Braut oder des Bräutigams gefeiert wurde, war davon abhängig, bei welcher
der Familien die Hochzeit gefeiert werden sollte. In einem der Häuser wurde Hillich, in dem anderen die Hochzeit gefeiert. Bei der Hillich wurden aufgetragen: Brei, Birnen, Bohnen, Erbsen und danach
Fladen und Branntwein. Immer wurde bei der Hillich geschossen und nicht selten getanzt. Es wurde die ganze Nacht hindurch gefeiert. Zu Anfang dieses Jahrhunderts heiratete die Braut noch im schwarzen
Kleid: Hochzeit Osterspay, Müsch. 1912 In den zwanziger Jahren kam nach und nach das weiße Brautkleid in Mode: Hochzeit Nett, Wershofen, 1929 Die Auswärtigen und die Burschen aus dem Dorf "forderten"
von den Burschen, die an der Hillich teilnahmen das Feuer, das heißt sie schössen und die letzteren erwiderten das Feuer. Anschließend erhielten die Auswärtigen und die Burschen aus dem Dorf von
Braut und Bräutigam vor der Haustür ihren Trunk. Wie J. H. Schmitz berichtet, forderten die Burschen auch dadurch den Hillichstrunk, daß sie vor dem Hause, in dem die Hillich gefeiert wurde, auf
Wagenrädern Sensen schliffen. Das verursachte großen Lärm. Die Hillich wurde solange geschliffen, bis man ein Getränk reichte. An der Ahr wurde nach dem ersten Aufgebot in der Kirche das Brautpaar
mit Reimsprüchen begrüßt und die Gratulanten mit Getränken belohnt. Sofern ein Paar auseinander gegangen war und andere Partner geheiratet wurden, hing man dem verlassenen Partner nachts eine
Strohpuppe ans Haus, dem Mädchen einen Strohmann, dem Jungen eine Strohfrau. Es kam auch vor, daß von dem Hause des einen zum Hause des anderen ehemaligen Partners Kaff (Spreu) gestreut
wurde.
Hochzeitskleidung
Vor und nach der Jahrhundertwende heiratete die Braut in einem schwarzen Kleid. In den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts wurde nach und nach das weiße Brautkleid Mode. Sein Vorbild war die höfische Hochzeitskleidung. Zudem galt das weiße Hochzeitskleid als Zeichen der Reinheit und Jungfräulichkeit der Braut und entsprach damit den Vorschriften der kirchlichen Moral.
Zur Hochzeit gehörte auch schon Anfang des Jahrhunderts das Gruppenbild der Hochzeitsgesellschaft:
Hochzeit Steffens-Schmitz,
Hummel, 1912
Der Schleier, seit dem 4. Jahrhundert als Symbol der Reinheit geltend, ist kulturgeschichtlich älter. Verschleierung übernahm die Kirche
für Gottesbräute, die jungen Nonnen. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts setzte sich die Mode, bei der Trauung einen Schleier zu tragen, durch und fand bald allgemeine Verbreitung. In den einzelnen
Landschaften entwickelten sich eigene Hochzeitstrachten, die verschiedene Zeitstile und spezifische Eigentümlichkeiten vereinten. Seit den siebziger Jahren unseres Jahrhunderts werden auch
Hochzeitskleider aus farbigen Stoffen getragen. Der Kopfputz der Braut ist ein erst seit 1900 aufkommender Schleierersatz. Er ist die Rest-Form einer alten Brautkrone, wie sie seit dem 6. Jahrhundert
belegt ist. Krone und Kranz fanden später Eingang in die Modekleidung der Damen im Mittelalter. Der grüne Myrtenkranz schmückte einst die Hochzeiter. Später wurde der Rosmarin bei uns zum Liebes- und
Hochzeitssymbol. In Kinderreimen und Volksliedern wurde auf diese Bedeutung hingewiesen. Dann wurde der Rosmarin durch die Myrte abgelöst. Das Hemd, das der Bräutigam am Hochzeitstage anzog, wurde
von der Braut angefertigt und geschenkt. Es wurde Brauthemd genannt. Besondere Bedeutung hat der Trauring, der erst spät mit dem Christentum und der christlichen Ehe zu uns kam. Man nimmt an, dass er
aus römischer Überlieferung stammt und Treuering war. Schließlich wurde der Treuering zum Trauring und ein Zeichen des durch den Priester gesegneten Ehebundes.
Die Hochzeitsfeier
Zur Nachfeier - hier im Garten mit Grammophon - kamen die Frauen der Nachbarschaft zusammen:
Hochzeit Jonas - Weber,
Wershofen, 1911
"Hier wollen wir dir bringen, mit vielen lieblichen Dingen, mit vielen lieblichen Sachen, viele Komplimente können wir nicht machen." Dabei überreichte sie ein Geschenk, meistens ein Gerät, das zur Ausstattung des Haushalts gehörte. Mit dieser Zeremonie war die Auswärtige in die Dorfgemeinschaft aufgenommen. Der elterliche Segen wurde den Brautleuten vor dem Gang zur Trauung in der Kirche von den Eltern oder den nächsten Verwandten erteilt. Hier und da war es auch üblich, nach der Trauung ein Kissen vor die Haustür der Brautleute zu legen und auf diesem kniend empfing das Paar den elterlichen Segen, bevor es ins Haus eintrat.
Nach der Gratulationscour und dem Hochzeitstanz begann dann das Hochzeitsmahl. Die Hochzeit dauerte früher drei bis vier Tage. Um genügend Raum für die Hochzeitsgäste zu haben, feierte man öfter in der Gastwirtschaft. Es ist leicht vorzustellen, dass bei einer Hochzeit große Mengen Lebensmittel verzehrt wurden und entsprechende Vorräte angelegt werden mussten. Aus diesem Grunde war es üblich, daß die Nachbarn mehrere Tage vor der Hochzeit allerlei Essbares herbeibrachten, ebenso die Verwandten. Die Tante brachte Aussteuerartikel; der Onkel der Brautleute Geld, selten weniger als einen Kronentaler. Vor dem Weggehen musste jeder Hochzeitsgast der Braut ein beliebiges Geldgeschenk in die Hand geben, "damit sich die jungen Leute auch als was anschaffen können". Beim Abschied wurden die auswärtigen Gäste von allen Anwesenden mit Musik zum Ortsausgang begleitet.
In Wershofen, so hat Siegfried Heilender erfahren, haben die Junggesellen früher das Haus, in dem das Brautpaar die Hochzeitsnacht verbrachte, mit Balken abgestützt. Dieser Brauch wurde "Jiwell stiepe" (Giebel stützen) genannt. Beim "Flade üssdrähe" (Fladen stehlen/ausdrehen) ging es darum, Hochzeitsfladen zu entwenden. Die Gastgeber versuchten das zu verhindern. Wenn man die Diebe erwischte, wurden sie dennoch zur Hochzeitstafel geladen.
Manche dieser Hochzeitsbräuche haben sich, wenn auch in abgewandelter Form, bis in die heutige Zeit erhalten.
In früheren Zeiten erfolgte die Einladung zur Hochzeit von Seiten des Bräutigams und der Braut getrennt, und zwar wurden die Jünglinge von Jünglingen, die Jungfrauen von Jungfrauen und Verheiratete von Verheirateten aus der nächsten Verwandtschaft des Bräutigams und der Braut eingeladen. Was das Aufstehen des Brautpaares vom Altare nach der Trauung anbelangt, zögerten die Brautleute damit solange wie möglich, denn wer zuerst aufstand, musste später morgens zuerst aufstehen und das Feuer anzünden. Nach dem Austritt aus dem Kirchenportal wechselten die Brautführer die Seite auf der sie das Brautpaar begleiteten zum Zeichen dafür, dass von nun an eine Freundschaft zwischen Bräutigam und Braut und den beiderseitigen Verwandten bestehen müsse. Das Fangen fand statt, wenn ein Junge oder Mädchen in ein anderes Dorf heiratete. Vor der Kirchtüre versperrten die Junggesellen oder Jungfrauen den Weg mit einem Band. Sie übergaben einen Blumenstrauß und sagten einen Spruch. Viele dieser Sprüche sind bis heute erhalten geblieben. Paul Schmilz aus Wershofen, geboren am 28. Oktober 1892, hat mir diesen Brauch aus Wershofen berichtet. Seine Information erhielt er von seiner Tante, die um das Jahr 1850 geboren wurde. Wenn die Braut von auswärts stammte, wurde sie nach der kirchlichen Trauung vorder Kirche mit einem Band festgehalten. Eine der Wershofener Frauen sagte dann den folgenden Spruch: Wirtschaftliche Aspekte
Dreifach-Erfolg für Archäologen-sie entdeckten ein bronzenes Schmuckdepot, einen römischen Silberdenar und eine keltische
Goldmünze
Schutzherrin der Bauern: Die Göttin Ceres ziert diese 81 v. Chr. geprägte Münze
Rückseite des römischen Silberdenars: ein pflügender Bauer
Die knapp zwei Gramm leichte keltische Goldmünze ist auch als Regenbogenschüsselchen bekannt
Fast schon sensationelle Funde haben Archäologen auf der Baustelle der neuen Erdgas-Hochdruckleitung von E.ON Thüringer Energie nahe der nordthüringischen Ortschaft
Uthleben gemacht. Herausragendes Fundstück ist eine seltene keltische Goldmünze, die etwa auf das 2. Jahrhundert v. Ch. datiert wird. Nach Einschätzung der Experten des Thüringischen Landesamtes für
Archäologie und Denkmalpflege handelt es sich bei dem sogenannten Regenbogenschüsselchen um einen süddeutschen Viertelstater. Ein Stater war bei den Griechen und den Kelten eine Goldeinheit von etwa
8 Gramm Gewicht.
Eine solche Münze ist in Thüringen erst zum zweiten Mal gefunden worden und zählt zu den ältesten bisher bekannten Stücken dieser Art im Freistaat. Ebenfalls entdeckt wurde ein 81 v. Ch. in Rom
geprägter Silberdenar. Diese Münze war wegen ihres hohen Silbergehaltes bei den Germanen besonders beliebt. Am gezackten Rand des Geldstückes ließ sich dabei erkennen, dass sie kein Kupfer
enthielt.
Eine weitere Überraschung stellte für die Archäologen ein sogenannter Hortfund aus der späten Bronzezeit dar. In einer Tiefe von 1,5 Meter lagen verschiedene Bronzegegenstände auf engstem Raum
zusammen, so dass sie nur in einem Block geborgen werden konnten. Eine erste Röntgenuntersuchung zeigte einen Armring, Hakenspiralen als Teil eines Kopfschmuckes und verschiedene Bronze-Schmuckringe.
Die Funde bei Uthleben haben bisher alle Erwartungen der Archäologen übertroffen.
Das Spektrum reicht von Fundstücken aus der Jungsteinzeit – ca. 5.000 bis 2.000 Jahre v.Ch. – über die Bronzezeit bis in die römische Kaiserzeit. Gefunden wurden neben den Edelmetallmünzen
zerbrochene Keramikgefäße, Webgewichte, Knochenpfrieme und Feuersteinklingen. Dies belegt eine durchgehende Besiedlung der Ortslage Uthleben über einen Zeitraum von mindestens 1.200 Jahren. Auf Grund
der unerwartet vielen Funde werden die Untersuchungen des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege zwischen Uthleben und Heringen voraussichtlich noch bis Ende November fortgesetzt.
siehe auch hier: TA:21.10.10, nnz-online
Wissenswertes über den künftigen Inhalt der Dorfchronik
Unter Mitwirkung der Uthleber Mitbürger soll dieses Buch hier gestaltet werden. Was für die Gemeinde Uthleben wichtig war und ist sollen Sie mit Ihren Beiträgen mit bestimmen. Dazu dient das
angelegte Forum. Angefangen über die Vor-und Frühgeschichte (Bronze- u. Eisenzeit) die Römerzeit, die erste Erwähnung Uthlebens 965(?) nach Chr., die Vorkriegszeit, die NS-Zeit, bis hin zu Berichten
über das Alltagsleben bis heute, werden in der Dorfchronik sehr viele Informationen gesammelt.
Es soll über die Uthleber Landschaft, über Kirche, Schule, Vereine, Feuerwehr usw.. berichtet werden. Alle alten Gebäude ( Höfe ), werden mit Fotos ( alte u. neuere ) u. ihrer Geschichte ( Bewohnern
) dargestellt. Außerdem werden viele wichtige Urkunden abgebildet. Es wird auch über die Sitten und Bräuche früher und heute berichtet.
Der Inhalt der Uthleber Dorfchronik wird auf vielen Quellen beruhen, u.a. gab es wichtige Aufzeichnungen der Kirche, es wird aber auch vieles in Kleinarbeit bei den alten Dorfbewohnern erfragt, und
es werden alte Fotos gesammelt.
Die Fotos können unter der angegebenen Kontakt-Adresse an uns geschickt bzw. per e-mail gesendet werden.
Zum Buch wird es eine DVD und Foto-CD geben.
Informationen zu einer DVD über die Dorfestspiele 1965 und 1966 könnt Ihr unter
Aktuelles erhalten.
Einiges zur Geschichte der Kinderkrippe
Eröffnung: 17.05.1954
Erzieher: Hildegard Hafermalz, Edith Mosebach, Helene Lagemann
Kinder: Christel Bergmann, Sonja Holzapfel, Jürgen Holzapfel, Christine Hynek,
Karin Kleemann, Frank Mosebach, Marion Noth, Birgit Reichelt,
Uwe Schakau, Veronika Scheideck
1954: 9 Kinder
1955: 17 "
1956: 21 "
1957: 27 "
1958: 30 " und mehr
ab 1963: die Kinderzahl ging zurück, 25-30 Kinder anwesend
ab 1973: wieder über 30 Kinder
Bauabschnitte:
1954: Eröffnung in 2,5 Zimmern
1956: Einbau der Hauswasserversorgung und Abwässer
Erweiterung auf 6 Zimmer
1961: Erweiterung auf 11 Zimmer
1962: Einbau der Zentralen Warmwasserheizung
1969: Schornsteinbrand, 6 Räume vollständig ausgebrannt
1970: Baumaßnahmen, Kinder in Kinderkrippe Heringen und Kindergarten
Uthleben evakuiert
Im Dezember wieder bezugsfertig
1971: Massivbau der äußeren Wände, Toilettenanlage und Dusche für die
Erzieher
Evakuierung in den Aufenthaltsraum der LPG-Küche
1977: Anbau der 2 großen Räume und Terrasse
Erneuerung der Heizung
insgesamt 16 Räume mit Wirtschafts- und Nebenräumen
in 30 Jahren 515 Kinder
Vielen Dank an Hildegard Hafermalz für diese Informationen.
Entwicklung des Kindergartens
Am 15.04.1949 wurde der Kindergarten in einer Doppelbaracke, welche der ehemalige Häftling des „KZ Dora" Herr Kowalski besorgt hatte, eröffnet. In dieser Baracke waren 1 großer Aufenthaltsraum, 1
Küche, 1 Waschraum mit einer großen Waschbank und 5 Schüsseln und auf der anderen Seite noch 1 Jugendzimmer untergebracht. Es dauerte noch bis zum Herbst, ehe dem Kindergarten das Jugendzimmer zur
Verfügung gestellt wurde. Erst dann war gewährleistet, die Beschäftigung in allen 3 Gruppen durchzuführen. Im Mai 1949 waren 82 Kinder im Alter von 3-6 Jahren angemeldet. Diese wurden von einer
Kindergärtnerin und 3 Hilfskräften betreut. Für einige Stunden war 1 Reinigungskraft beschäftigt. Beheizt wurden die Räume durch Spanöfen .Das Wasser wurde mit Eimern aus dem Hof der Bäckerei geholt.
Geöffnet war der Kindergarten bis Sommer 1950 von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis18.00 Uhr.
Bis 1953 bekamen die Kinder auf Initiative des ehemaligen Bürgermeisters Richard Wiegleb kostenlos 2 Brötchen, diese brachten die Kinder am Nachmittag bestrichen als Vesper wieder mit. Besondere
Höhepunkte in der Arbeit des Kindergartens waren: ein Frühlingsfest, Ostern, der 1. Mai, der Kindertag, die Einschulung und das Weihnachtsfest. Elternabende fanden vierteljährlich statt.
Im Jahr 1950 bekamen der Kindergarten Liegen und die Kinder konnten auch schlafen. Erst 1951 kam die Schulspeisung im Keller der Schule in Gang. Von diesem Zeitpunkt an konnten die Kinder auch über
Mittag bleiben. Obwohl aus dem Jugendzimmer zwei Gruppenräume gemacht wurden, damit wenigstens jede Gruppe ein eigenes Zimmer hatte, verschlechterte sich der Zustand des Kindergartens immer mehr. Die
Räume entsprachen nicht mehr den Anforderungen.
Ende der 50-er Jahre wurde vom Schulamt Worbis mit der Schließung des Kindergartens gedroht. Erst 1960 konnte der Kindergarten in die Karl-Marx-Straße umziehen. In jener Zeit war dies ein gewaltiger
Fortschritt. Die Arbeits- und Lebensbedingungen verbesserten sich für alle sehr. In diesem Gebäude waren 3 Gruppenräume, 1 Waschraum, 2 Schlafräume, 1 Küche und eine Außentoilette vorhanden. Das
Wasser wurde in Eimern von der Pumpe im Hof geholt.
1964 wurden die Kinder von 2 Kindergärtnerinnen und einer Hilfskraft betreut. Eine Reinigungskraft und eine Wirtschaftskraft waren stundenweise beschäftigt. Die Öffnungszeiten waren von 6.00 bis17.00
Uhr und am Samstag bis Mittag. Das Essen wurde von der Schulküche geholt bis die LPG- Küche entstand und die Mittagsverpflegung übernahm.
Ab 1957 wurde dem Kindergarten ein bestimmter Betrag aus dem Haushaltsplan zur Verfügung gestellt. Diesen Betrag bekam die Leiterin des Kindergartens und konnte über diesen verfügen. Vorher war die
Finanzierung ein Glücksspiel.
Am 20.06.1974 wurde mit dem Bau eines neuen Kindergartens begonnen. Dieser entstand durch die tatkräftige Hilfe vieler Einwohner des Ortes nach Feierabend. Besonderen Einsatz zeigte der Rentner Bruno
Wiegleb, der auch die Verantwortung als Bauleiter trug. Der Wert des Gebäudes betrug 200.000 Mark. Die Eröffnung erfolgte am 27.05.1976. An diesem Tag nahmen 60 Vorschulkinder den auf das modernste
eingerichteten Kindergarten in ihren Besitz. Dieser bestand aus 3 Gruppenräumen, 1 großen Schlafraum, 1 Turnraum, 1 Küche, sowie 2 Toiletten-Waschräumen und Nebenräumen. Betreut wurden die Kinder von
3 Kindergärtnerinnen, 2 Hilfskräften und einer Stundenkraft. Eine Küchenkraft und eine Reinigungskraft waren stundenweise beschäftigt.
Bei der Gestaltung des Spielplatzes zeigten die Eltern viel Interesse und leisteten zahlreiche Arbeitsstunden. Bis 1990 wurde nach einem fest vorgeschriebenen Erziehungs- und Bildungsplan gearbeitet.
Neben den Beschäftigungen und dem Spiel bereicherten viele Feste und monatliche Höhepunkte den Kindergartenalltag. Zwischen dem Elternhaus und dem Kindergarten fand eine enge Zusammenarbeit statt.
Dies kam unter anderem durch die regelmäßigen Eltern- und Gruppenelternabende zum Ausdruck.
Da in der Gemeinde die Geburten stark zurückgegangen waren, machte sich eine Zusammenlegung der Kinderkrippe und des Kindergartens des Ortes am 02.Januar 1994 erforderlich. Es entstand die
Kindertagesstätte Uthleben. Die seit 39 Jahren bestandene Kinderkrippe wurde geschlossen.
Ab 1994 wurden in der Einrichtung Kinder im Alter von 2-6 Jahren betreut. Da die Kinderzahlen stetig abnahmen, wurde leider auch das Personal ständig reduziert. 1997 wurden nur noch 16 Kinder betreut
und die Einrichtung stand kurz vor der Schließung. Durch die Erschließung des Wohngebietes und der Änderung der Betriebserlaubnis für die Aufnahme von Kindern ab dem 1.Lebensjahr im April 2005 nahmen
auch die Kinderzahlen wieder zu. Somit konnte auch wieder Personal eingestellt werden.
Hauptanliegen unserer Arbeit ist und bleibt weiterhin die Erziehung und Bildung der uns anvertrauten Kinder. Den Kindergartenalltag abwechslungsreich zu gestalten und die Kinder gut auf das Leben
vorzubereiten. Unsere Arbeit erfolgt nach dem Thüringer Bildungsplan. Da die Kinderzahlen wieder zunahmen, wurden auch wieder neue Investitionen vorgenommen, um die Einrichtung attraktiver zu
gestalten. So wurden in den seit 1999 folgende Jahren nachstehende Maßnahmen durchgeführt:
Neue Dacheindeckung, Sanierung des Sportraumes, Pflasterung und Umzäunung der Freifläche, Sanierung der Wasch- und Toilettenräume, neue Kellerfenster, Haus- und Mitteltür, neue Garderobe, malermäßige
Instandsetzung sowie Erneuerung der Elektrik in den Gruppenräumen, Spielplatz für die Kleinkinder, Errichtung eines Vorbaues,...
Vielen Dank an Kerstin Förster
Dienstleistung und Gemeinwesen
1. Gaststätten
"Zur Schenke"
Pächter der Gemeindegaststätte "Zur Schenke"
seit 1900
Name Zeit
bis von bis
Hermann Lendewig 1907
Emil Huschke 1907
1925
Otto Lauer
1925 1930
Bruno Wiegleb 1930
1935
Hugo&Walter
Ströhl
01.01.1936 1956
Walter
Voigt
18.12.1956 30.06.1964
Hermann&Ruth
Lungershausen
01.07.1964 31.01.1968
Gerhard
Saupe
01.02.1968 30.04.1968
Lotte
Wiegleb
01.05.1968 1970
Horst&Rita
Rübsame
1970 1977
Lisa
Fleischer
1977 1978
Herting
1978 1978
Lisa
Fleischer
1978-1979
Rosi
Müller
1979-1980
Horst&Regina
Bose 1980
1990
Harald&Ingrid
Holzapfel
22.09.1990-31.12.2007
Lutz
Napierata
01.05.2008
Gaststätte "Zur Goldenen Aue"
Karl Spangenberg
Thilo Spangenberg
2. Post
Charlotte Aderhold 1962 Liselotte&Willi Schlottke
1958 Grete Deimirski
Emmi Junge 1960-1990
3. Pfarrer
geboren
in
gestorben
Petrus Gryphius
Adam Schmied
Georg
Pfeiffer Nordhausen
Benjamin
Scheidemantel
1587
Johannes
Dimius
1621
Wilhelm
Haccius(Hacke) 1593 Göllingen
1673
Johann
Örtel 1644
1717
Johann Georg
Stallknecht
Heringen
1741
Johann Gottfried
Röder 1697 Rastenberg
1755
Nicolaus Friedrich
Riemann
1719 Stolberg
1803
Johann Ernst
Koch
1767
Neustadt
1836
Ernst Christian
Koch
1808
I